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Video- und Medienkunst am Kunstmuseum Bonn Date: Thu, 28 Apr 2005 15:41:39 +0200 ---------------------------------------------------- Symposium zur Ausstellungsgestaltung für Video- und Medienkunst Kunstmuseums Bonn, Auditorium Sonntag, 8. Mai 2005, 10-18 Uhr Ein interdisziplinäres Forum für Kunsthistoriker, Architekten, Kunst- und Medientheoretiker, Museumsfachleute und Ausstellungsgestalter Die Videonale 10 findet vom 29. April bis 16. Mai 2005 im Bonner Kunstmuseum statt. In den großen Wechselausstellungssälen des Kunstmuseums werden die aktuellsten Strömungen der Videokunst in einer Ausstellung präsentiert. Darüber hinaus wird während des Festivals ein thematisch zusammengestelltes Bänderprogramm gezeigt, und ein Symposium beschäftigt sich mit der Ausstellungsgestaltung für Video- und Medienkunst. Das Symposium vertieft die im Vorfeld der Videonale aufgeworfenen Fragen nach einer geeigneten Präsentationsform von Video- und Medienkunst jenseits der >Black Boxes<. In einem interdisziplinären Spektrum werden Architekten und Ausstellungsgestalter, sowie Kunst- und Medienwissenschaftler ausgewählte Fallbeispiele vorstellen. Die Veranstaltung thematisiert das Spannungsverhältnis zwischen Museum, Medientechnik und Medienkunst in der kuratorischen Praxis und befasst sich mit konkreten Ausstellungsprojekten. In diesem Rahmen wird auch die Ausstellungsarchitektur von Jochen Specht für die Videonale 10 diskutiert. An jeden Vortrag schließt sich ein 15minütiges, moderiertes Gespräch an. Programm 10:00 Begrüßung Dr. Christoph Schreier, Stellv. Direktor des Kunstmuseums Bonn Georg Elben, Kurator der Videonale 10 Nadine Müseler, Videonale 10, Konzeption des Symposiums 10:20 Einführung und Moderation Sandrine von Klot, Architektin und Kuratorin aus Wien 10:45 M³: Museum - Medientechnik - Medienkunst Rudolf Frieling, Medienwissenschaftler und Projektleiter am Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe Das Spannungsverhältnis von Museum, Medientechnik und Medienkunst ist komplex und von wechselnden Konjunkturen abhängig. Der Vortrag widmet sich der künstlerischen Geschichte technologischer Formate und Plattformen und fragt, inwieweit sich mit den benutzten Technologien und Medien auch eine Änderung der Kunstrezeption erkennen lässt, wie Walter Benjamin das schon für den Einfluss der massenmedialen Verbreitung von Kunstreproduktionen angemerkt hat. In wieweit lässt sich dies mit einer Geschichte der Orte und Institutionen verbinden, an denen mediale Kunst produziert und/oder präsentiert wurde? 11:30 Audiovisualizers. Visualisierung und Milieu in der Erlebnisgesellschaft Dr. Hans Dieter Huber, Professor für Kunstgeschichte der Gegenwart, Ästhetik und Kunsttheorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Der Beitrag befasst sich mit der spannenden Grauzone zwischen Visual Music, Musikvideo, Videoinstallation, Szenografie und Messedesign, die in den letzten 10 Jahren weltweit entstanden ist. Er untersucht die verschiedenen Herangehensweisen von Grafikdesignern, Innenarchitekten, Szenografen, Künstlern, Programmierern und Komponisten in der Frage der Visualisierung von Sound, dem Hörbarmachen von Bildern und ihrem räumlichen Display. Die verschiedenen sozialen Milieus, die von der Party über den Club, die Bühne, zur Werbung, zum Fernsehen bis hin zur Messe und zum Museum reichen, kalibrieren die Bedeutungsfelder der Arbeiten entscheidend vor. 12:15 - 12:30 Pause 12:30 Drei Fallstudien: Zu den Bedingungen der Präsentation von Videoinstallationen Hans D. Christ, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Gründer des hARTware-MedienKunstVereins Dortmund Anhand von drei Fallbeispielen wird der Vortrag versuchen, Bedingungen für die adäquate Präsentation von Videoinstallationen aufzuzeigen. Der Vortrag geht von den Kunstwerken Win, Place or Show von Stan Douglas (1998), Gregor's Room II (1999) von Teresa Hubbard & Alexander Birchler, sowie Franciska Lambrechts dialogues (1995 - 2001) aus, um diese als Fallstudien für die in der Medienkunst enge Verbindung zwischen der inhaltlichen Konzeption auf der Ebene der Produktion und deren evidenten Fortsetzung auf der Ebene der Präsentation im Ausstellungsraum zu thematisieren. Ausstellungsarchitektur der Videonale 9, 2001 13:15 Die Verhandlung der Grenze Nikolaus Hirsch / Michel Müller, Architekturbüro in Frankfurt am Main, Professoren an der Architectural Association London, am Institut für Angewandte Theaterwissenschaften der Universität Gießen und der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe Die Architekten Nikolaus Hirsch und Michel Müller werden anhand ihrer Projekte (u.a. Videonale 9, Sound-Architektur für Frequenzen-Hz, Soundchambers für das Museum Serralves in Porto, die Intervention für Kraft der Negation und Making Things Public) die Beziehung zwischen künstlerischen Medien und Architektur als Gegenstand einer permanenten Verhandlung untersuchen. Nachdem in den vergangenen Jahrzehnten >White Cubes< und >Black Boxes< für die Behauptung eines architektonisch neutralen Zustandes standen, wird zunehmend deutlich, dass es in Zukunft weniger um generische, verallgemeinernde Positionen als vielmehr um die Herstellung von spezifischen Ausstellungssituationen gehen wird. Dieser Ansatz analysiert die Grenzen des Verhältnisses zwischen Kunst und Architektur, sowie die spezifischen Parameter eines Mediums und bindet diese selbstreflexiv in den Prozess der Ausstellungsgestaltung ein. Der Begriff der Grenze wird dabei im doppelten Sinn verstanden: Zum einen wird das strukturelle Verhältnis zwischen Kurator und Architekt in einem offenen Prozess verhandelt. Zum anderen werden die räumlichen Elemente Wand, Decke, Boden als Grenze und Übergang interpretiert, die auf Grund spezifischer Materialitäten visuelle, akustische und taktile Parameter übersetzen. 14:00-15:00 Mittagspause 15:00 Werk, Wert, Ware: Videokunst im Wandel Dr. Dieter Daniels, Professor für Kunstgeschichte und Medientheorie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Mitbegründer der Videonale, Bonn Die Anfangszeiten der Videokunst waren von der Utopie einer Demokratisierung der Kunst durch die Massenmedien geprägt. Heute bilden Videoarbeiten einen Bestandteil von Kunstmarkt und Sammlungen, ihre Preise erreichen mittlerweile fast das Niveau von Fotografie und Malerei. Doch hat dieser Wandel nicht auch den Werkbegriff der Videokunst entscheidend verändert? Und wenn ja, was bedeutet dann überhaupt noch der Begriff >Videokunst< ? 15:35 Site-specific Installations - zwischen Idealinstallation und real gegebener Architektur Dr. Stephan Urbaschek, Kurator für Film und Video der Sammlung Goetz München Im Juni 2004 eröffnete die Sammlung Goetz ihren neuen Medienbereich BASE 103, der speziell für die Bedürfnisse von Film- und Videoarbeiten eingerichtet wurde. Entwicklung und Konzeption für den Umbau der Räume werden vorgestellt. Anhand der ersten beiden Ausstellungen mit Werken von Emmanuelle Antille und Doug Aitken wird der praktische Umgang mit den vorhandenen Gegebenheiten und der notwendigen Anpassung der jeweiligen Installationen erläutert. Aitkens Eraser und Antilles Radiant Spirits stellen das Bindeglied zum zweiten Teil des Beitrags dar. Dieser geht auf die große Film- und Videoausstellung der Sammlung Goetz fast forward ein, die 2003/04 im ZKM in Karlsruhe als eine Gemein- schaftsproduktion der beiden Institutionen zu sehen war und von Februar bis April 2005 im Centro Cultural Conde Duque in Madrid in verkleinerter Form gezeigt wurde. Das Experiment des Transfers einer Ausstellung von einem Ort wie dem ZKM, wo die Installationen meist idealtypisch realisiert werden konnten, in das Conde Duque, wo die Architektur enge Vorlagen lieferte, wird hier beleuchtet. 16:20 - 16:35 Pause 16:35 Das Präsentieren von Video als Kunst Katharina Ammann, Kunsthistorikerin, promoviert über das Ausstellen von Videokunst Geht man davon aus, dass Video durch die gewählte Ausstellungsform überhaupt erst sichtbar wird, erhält die Frage nach dieser Präsentation eine besondere Bedeutung: Gehört bei Video die Präsentation zur Kunst dazu? Wie schlägt sich die Präsentationsfrage inhaltlich in der Videokunst nieder? Hier steht die These zur Diskussion, dass die Präsentationsform auch bei Ein-Kanal-Arbeiten zum Gesamterlebnis und damit zur Werkrezeption dazu gehört. Dass es sich bei der Präsentation von Video gerade nicht um ein rein kuratorisches Problem handelt, beweisen jene künstlerischen Positionen, die das Zeigen und Schauen von Videoarbeiten thematisieren. Erörtert werden in diesem Zusammenhang Dan Grahams Videopavillons, Videotheken und -lounges von Grimonprez, Vece, Bulloch, u.a., sowie weitere Präsentations-Strategien mit dem Ziel, das rastlose Publikum zu >fesseln<. 17:10 Mit dem Log-In Button in die Zone aktueller Sound-Bild-Architekturen Roland Schöny, Kurator am O.K Centrum für Gegenwartskunst Linz, Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Wien im Bereich Bildende Kunst und zeitgenössische Architektur Zunehmend werden wir in ästhetische Zwischenwelten und Zonen der Genreüberschreitung geführt, die über herkömmliche Formen der Video- oder auch Computerkunst hinausweisen. Aus den Experimenten der Digital Culture heraus entwickelte sich eine neue KünstlerInnen- Generation, für die es selb stverständlich wurde, bewegtes Bild, Sound und Architektur konzeptuell miteinander zu verschalten. Durch Laptop und PC als zentrale Produktionsmittel in diesen ursprünglich nebeneinander liegenden Bereichen entstanden Möglichkeiten zur Schaffung atmosphärisch durchgestalteter Raumsituationen, deren einzelne Parameter über die digitale Matrix miteinander verzahnt sind. In der künstlerischen Arbeit am Computer laufen somit mehrere Diskursebenen und Gestaltungsprinzipien zusammen, die enorme Rückwirkungen auf das visionäre Neudenken und die Wahrnehmung gegenwärtiger Ausstellungssituationen haben. In Ergänzung dazu wird die Umsetzung solcher übergreifen- der Konzepte im Rahmen der Reihe O.K spektral am O.K Centrum für Gegenwartskunst in Linz (Oberösterreich) an Hand von Bildmaterial und Raumskizzen vorgestellt. ca. 18:00 Ende VIDEONALE e.V. im Kunstmuseum Bonn Friedrich-Ebert-Allee 2 53113 Bonn T 0228/77 62 86 F 0228/90 85 81 7 info@videonale.org . www.videonale.org/symposiumv10.html --- H-MUSEUM H-Net Network for Museums and Museum Studies E-Mail: h-museum@h-net.msu.edu WWW: http://www.h-museum.net
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